Wie unter Abschnitt 1.1, Komponenten der Lizenz-Compliance erläutert, stellen Lizenzberechtigungen eine der drei Informationen dar, die Sie verstehen und verwalten müssen, um die Lizenz-Compliance für ein Softwareprodukt zu warten. In den folgenden Abschnitten werden Konzepte erläutert, die auf Berechtigungen zutreffen:
Bei der Erstellung einer Berechtigung geben Sie den Berechtigungstyp an. Es gibt drei verschiedene Typen von Berechtigungen:
Volllizenz: Stellt eine Lizenzvereinbarung dar, die Benutzer dazu berechtigt, das Produkt zu installieren, ohne eine Vorgängerversion zu besitzen.
Lizenz/Wartung: Stellt eine Lizenzvereinbarung dar, die Benutzern vollständige Lizenzrechte an der gekauften Version und an den späteren Wartungsversionen verleiht.
Versionsaktualisierung:
Stellt eine Lizenzvereinbarung dar, die Benutzern die Rechte zum Aktualisieren einer Vorgängerproduktversion auf die neue Version verleiht. Eine Berechtigung vom Typ Versionsaktualisierung
referenziert eine Basisberechtigung, um automatisch eine Anpassung zwischen den verfügbaren Lizenzen und der Basisberechtigung vorzunehmen. Weitere Informationen zu Berechtigungen vom Typ Versionsaktualisierung
finden Sie unter Abschnitt 1.6, Versionsaktualisierungen.
Bei der Erstellung einer Berechtigung geben Sie das Lizenzmodell für die Berechtigung an. Das Lizenzmodell der Berechtigung legt erstens fest, wie der Lizenzverbrauch berechnet wird, und zweitens, welche Produktinstallationen durch die Berechtigung abgedeckt werden können.
Es gibt verschiedene Lizenzmodelle für Berechtigungen, die Inventar-Installationsdaten verwenden, und Berechtigungen, die manuell eingegebene Installationsdaten verwenden.
Die Inventardaten für ein ermitteltes Produkt enthalten Informationen über die Geräte, auf denen das Produkt installiert ist, sowie über die Primärbenutzer, die mit diesen Geräten verknüpft sind. Die Verknüpfung Installation-Gerät-Benutzer unterstützt die folgenden gerätebasierten und benutzerbasierten Lizenzmodelle:
Tabelle 1-1 Lizenzmodelle für Inventarberechtigungen
Wenn Sie Installationsdaten manuell eingeben (anstatt Inventardaten zu verwenden), werden keine Geräte- oder Benutzerinformationen mit den Installationen verknüpft. Aus diesem Grund unterstützen Berechtigungen mit manuellen Daten nur installationsbasierte Lizenzmodelle. Sie geben die gesamte Installationsmenge an, somit verbraucht diese Menge eine beliebige Anzahl der verfügbaren Lizenzen der Berechtigung.
Für manuelle Berechtigungen stehen verschiedene vordefinierte Lizenzmodelle zur Verfügung. Diese Lizenzmodelle sollen den am häufigsten in Lizenzvereinbarungen verwendeten Lizenzmodellen entsprechen. Wenn Ihr Lizenzmodell nicht vertreten ist, können Sie es definieren.
Tabelle 1-2 Lizenzmodelle für manuelle Berechtigungen
Ermittelte Produktinstallationen sind mit Geräten verknüpft. Wenn beispielsweise ein ermitteltes Produkt auf zwei Geräten gefunden wird, werden beide Geräte in den Informationen des ermittelten Geräts aufgezeichnet. Die Verknüpfung Installation-Gerät ermöglicht die Verwendung von gerätebasierten Lizenzmodellen (Pro Installation, OEM und Computer).
Um benutzerbasierte Lizenzmodelle (Pro Benutzer und Pro benannter Benutzer) zu ermöglichen, verwendet Asset Management eine Verknüpfung Installation-Gerät-Benutzer. Dies bedeutet, dass mit jedem Gerät ein Benutzer verknüpft sein muss. Diese Verknüpfung kann durch zwei verschiedene Benutzerquellen hergestellt werden. Sie müssen eine der beiden auswählen:
Inventarbenutzerdaten: Die Inventardaten der einzelnen Geräte enthalten ein Benutzerfeld. Asset Inventory füllt dieses Feld nicht automatisch auf. Zum Auffüllen der Benutzerinformationen stehen drei Methoden zur Verfügung: 1) Sammeln der Informationen von Benutzern über ein automatisiertes Inventaraufnahmedaten-Formular, 2) Manuelle Eingabe der Benutzerinformationen durch Bearbeiten der Inventardaten eines Geräts im ZENworks-Kontrollzentrum oder 3) Migrieren der Inventardaten von ZENworks 7.5 Asset Management.
Autorisierende Benutzerquelle: Hierbei handelt es sich um das LDAP-Verzeichnis (oder die LDAP-Verzeichnisse), zu dem/denen Ihre ZENworks-Verwaltungszone eine Verbindung herstellt, um Benutzerinformationen abzurufen. Standardmäßig ist das ZENworks-System so konfiguriert, dass Benutzer aus dieser Quelle automatisch als Primärbenutzer auf Geräten zugewiesen werden. Wenn ein Gerät mehrere Benutzer hat, wird der Primärbenutzer anhand einer Berechnungsmethode festgelegt, die Sie auswählen können (nutzungsbasierte, anmeldungsbasierte oder direkte Zuweisung).
Beide Optionen funktionieren gleich gut. Die Methode der autorisierenden Benutzerquelle ist stärker automatisiert, da Sie Benutzerinformationen nicht manuell eingeben, Informationen nicht migrieren und sich nicht darauf verlassen müssen, dass Benutzer das automatisierte Aufnahmeformular ausfüllen.
Wenn Sie Asset Management mit ZENworks 7 Desktop Management verwenden, müssen Sie die Methode der Inventarbenutzerdaten verwenden. Die Benutzerverwaltungsfunktion in ZENworks Adaptive Agent, die für die Methode der autorisierenden Benutzerquelle erforderlich ist, kann auf einem Gerät nicht gleichzeitig mit ZENworks 7 Desktop Management Agent vorhanden sein. Durch Installieren der Benutzerverwaltungsfunktion wird automatisch der Desktop Management Agent deinstalliert.
Lizenzvereinbarungen (oder -verträge) geben möglicherweise einen Zeitraum vor, in dem das Produkt verwendet werden kann. Bei der Erstellung einer Berechtigung geben Sie an, ob der Lizenzzeitraum unbefristet (ohne Ende) oder fest ist. Bei einem festen Zeitraum geben Sie das Start- und Enddatum an.
Bei lizenzierten Produkten ist es üblich, mehrere Berechtigungen für ein und dasselbe ermittelte Produkt zu haben. In diesem Fall muss die Software-Compliance-Engine festlegen, wie die Installationen des ermittelten Produkts unter den Berechtigungen zugeordnet werden.
Die Sofware-Compliance-Engine verarbeitet zuerst die Berechtigungen mit den am meisten eingeschränkten Lizenzmodellen. Die am meisten eingeschränkten Berechtigungen umfassen weniger Installationen, die den Einschränkungen entsprechen. Wenn diese zuerst verarbeitet werden, können die meisten Installationen gegen diese Berechtigungen verarbeitet werden, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Lizenzen der Berechtigung verbraucht werden.
Berechtigungen werden in der folgenden Reihenfolge verarbeitet (am meisten eingeschränkt bis am wenigsten eingeschränkt):
OEM: Deckt eine Installation nur dann ab, wenn sie sich auf einem angegebenen Gerät befindet.
Computer: Deckt eine Installation nur dann ab, wenn sie sich auf einem angegebenen Gerät befindet.
Benannter Benutzer: Deckt eine Installation nur dann ab, wenn sie mit einem angegebenen Benutzer verknüpft ist.
Pro Benutzer (mit mehr als einer Installation): Deckt eine Installation nur dann ab, wenn sie mit einem Benutzer verknüpft ist, der das Produkt mindestens zweimal installiert hat.
Pro Installation: Deckt eine Installation auf jedem beliebigen Gerät ab.
Pro Benutzer (mit einer Installation): Deckt eine Installation ab, die mit einem beliebigen Benutzer verknüpft ist.
Manuell: Deckt die manuell angegebene Anzahl von Installationen ab.
Wenn nach der Verarbeitung aller Berechtigungen des lizenzierten Produkts ermittelte Produktinstallationen vorhanden sind, die nicht durch eine Berechtigung verbraucht wurden, meldet die Software-Compliance-Engine das lizenzierte Produkt als unterkonform (mehr Installationen als Lizenzen). Jede nicht verbrauchte Installation wird auch auf der Seite Compliance-Status
des lizenzierten Produkts als unaufgelöste Installation gemeldet.