6.6 Der Boot-Bildschirm

Im Boot-Bildschirm werden mehrere Optionen für den Installationsvorgang angezeigt. Von Festplatte booten bootet das installierte System. Die Option ist standardmäßig aktiviert, weil die CD häufig im Laufwerk verbleibt. Wählen sie eine der anderen Optionen mit den Pfeiltasten aus und drücken Sie Enter, um das System zu booten. Folgende Optionen sind relevant:

Installation

Der normale Installationsmodus. Alle modernen Hardware-Funktionen sind aktiviert. Sollte die Installation fehlschlagen, finden Sie unter die Bootoptionen, die mögliche problematische Funktionen deaktivieren.

Reparatur des installierten Systems

Bootet in das grafische Reparatursystem. Weitere Informationen zur Reparatur eines installierten Systems finden Sie unter Abschnitt 6.6.3, „Recovering a Corrupted System“.

Rettungssystem

Startet ein minimales Linux-System ohne grafische Bedienoberfläche. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 6.6.3.2, „Using the Rescue System“.

Firmware-Test

Startet ein BIOS-Überprüfungsprogramm zur Überprüfung der ACPI und anderer BIOS-Bereiche.

Speichertest

Testet Ihren System-RAM durch wiederholte Lese- und Schreibzyklen. Der Test kann durch erneutes Booten abgebrochen werden. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 6.2.5, „Fails to Boot“. Diese Option steht bei den Medien CD-KDE und CD-GNOME nicht zur Verfügung.

Abbildung 6-1 Der Boot-Bildschirm

Mit den Funktionstasten, die in der Leiste am unteren Rand des Bildschirms angezeigt werden, können Sie die Sprache, die Bildschirmauflösung oder die Installationsquelle ändern, oder zusätzliche Treiber von Ihrem Hardware-Händler hinzufügen:

F1 Hilfe

Rufen Sie die kontextabhängige Hilfe für das aktive Element des Boot-Bildschirms auf. Verwenden Sie die Pfeiltasten zum Navigieren, Enter zur Verfolgung eines Links und Esc zum Verlassen des Hilfe-Bildschirms.

F2 Sprache

Wählen sie die Anzeigesprache und ein entsprechendes Tastatur-Layout für die Installation aus. Die Standardsprache ist Englisch (US).

F3 Videomodus

Wählen Sie verschiedene Modi für die grafische Darstellung während der Installation aus. Wählen Sie Textmodus, wenn die grafische Installation Probleme verursacht.

F4 Ursprung

In der Regel wird die Installation vom eingelegten Installationsdatenträger ausgeführt. Wählen Sie hier andere Quellen, wie etwa FTP- oder NFS-Server. Wenn die Installation in einem Netzwerk mit einem SLP-Server erfolgt, wählen Sie mit dieser Option eine auf dem Server verfügbare Installationsquelle. Weitere Informationen zu SLP finden Sie unter Kapitel 19, SLP-Dienste im Netzwerk.

F5 Kernel

Falls bei der regulären Installation Probleme aufgetreten sind, bietet Ihnen dieses Menü Möglichkeiten zur Deaktivierung einiger potenziell problematischer Funktionen an. Wenn Ihre Hardware ACPI (Advanced Configuration and Power Interface) nicht unterstützt, wählen Sie Keine ACPI aus, um die Installation ohne Unterstützung durch ACPI durchzuführen. Die Option Keine lokalen APIC deaktiviert die Unterstützung für APIC (Advanced Programmable Interrupt Controllers), was Probleme bei mancher Hardware verursachen könnte. Die Option Sichere Einstellungen bootet das System mit deaktiviertem DMA-Modus (für CD/DVD-ROM-Laufwerke); Energieverwaltungsfunktionen werden ebenfalls deaktiviert.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, versuchen Sie zunächst die folgenden Optionen: Installation – ACPI deaktiviert oder Installation – Sichere Einstellungen. Experten können auch die Kommandozeile Bootoptionen verwenden, um Kernel-Parameter einzugeben oder zu ändern.

F6 Treiber

Drücken Sie diese Taste, um dem System mitzuteilen, dass Sie eine optionale Treiberaktualisierung für SUSE Linux Enterprise Server verwenden. Mithilfe von Datei oder URL laden Sie die Treiber direkt vor dem Start der Installation. Wenn Sie Ja auswählen, werden Sie aufgefordert, den Datenträger für die Aktualisierung am entsprechenden Punkt im Installationsprozess einzufügen.

TIPP: Verwenden von IPv6 während der Installation

Standardmäßig können Sie Ihrem Computer nur IPv4-Netzwerkadressen zuweisen. Geben Sie zur Aktivierung von IPv6 während der Installation einen der folgenden Parameter an der Bootaufforderung ein: ipv6=1 (IPv4 und IPv6 akzeptieren) oder ipv6only=1 (nur IPv6 akzeptieren).

Nach dem Starten der Installation lädt und konfiguriert SUSE Linux Enterprise Server zur Durchführung des Installationsvorgangs eine Minimalversion des Linux-Systems. Zur Anzeige der Boot-Meldungen und Copyright-Hinweise während dieses Vorgangs, drücken Sie auf Esc. Nach Beenden dieses Vorgangs startet das YaST-Installationsprogramm und zeigt das grafische Installationsprogramm an.

TIPP: Installation ohne Maus

Wenn das Installationsprogramm Ihre Maus nicht korrekt erkennt, verwenden Sie die Tabulatortaste zur Navigation, die Pfeiltasten zum Blättern und die Eingabetaste, um eine Auswahl zu bestätigen. Verschiedene Schaltflächen oder Auswahlfelder enthalten einen Buchstaben mit Unterstreichung. Mit Alt+Buchstabe können Sie eine Schaltfläche oder Auswahl direkt auswählen und müssen nicht mit Tabulator zu der Schaltfläche oder Auswahl wechseln.

6.6.1 Bereitstellen von Daten für den Zugriff auf einen SMT-Server

Standardmäßig werden Aktualisierungen für SUSE Linux Enterprise Server vom Novell Customer Center bereitgestellt. Wenn das Netzwerk einen so genannten SMT-Server als lokale Aktualisierungsquelle bereitstellt, müssen Sie dem Client die Server-URL mitteilen. Client und Server kommunizieren ausschließlich über das HTTPS-Protokoll. Daher müssen Sie auch einen Pfad zum Serverzertifikat eingeben, wenn das Zertifikat nicht von einer Zertifizierungsstelle stammt. Diese Informationen können entweder am Bootprompt wie hier beschrieben oder während der Registrierung (siehe Lokaler Registrierungsserver) eingegeben werden.

smturl

URL des SMT-Servers. Die URL hat ein vorgegebenes Format https://FQN/center/regsvc/ FQN muss der voll qualifizierte Hostname des SMT-Servers sein. Beispiel:

smturl=https://smt.example.com/center/regsvc/
smtcert

Standort des SMT-Serverzertifikats. Geben Sie eine der folgenden Optionen an:

URL

Remotestandort (http, https oder ftp), von dem das Zertifikat heruntergeladen werden kann. Beispiel:

smtcert=http://smt.example.com/smt-ca.crt
Diskette

Legt einen Standort auf einer Diskette fest. Die Diskette muss zum Zeitpunkt des Bootens eingelegt sein. Sie werden nicht zum Einlegen aufgefordert, wenn sie fehlt. Der Wert muss mit der Zeichenfolge floppy beginnen, gefolgt vom Pfad zum Zertifikat. Beispiel:

smtcert=floppy/smt/smt-ca.crt
Lokaler Pfad

Absoluter Pfad zum Zertifikat auf dem lokalen Rechner. Beispiel:

smtcert=/data/inst/smt/smt-ca.cert
Interaktiv

Verwenden Sie ask während der Installation zum Öffnen eines Popup-Menüs, in dem Sie den Pfad zum Zertifikat angeben können. Verwenden Sie diese Option nicht bei AutoYaST. Beispiel

smtcert=ask
Zertifikatsinstallation deaktivieren

Verwenden Sie fertig, wenn das Zertifikat durch ein Zusatzprodukt installiert wird, oder wenn Sie ein Zertifikat verwenden, das durch eine offizielle Zertifizierungsstelle ausgestellt wurde. Beispiel:

smtcert=done

ACHTUNG: Achten Sie auf Eingabefehler

Achten Sie darauf, dass Sie richtige Werte eingeben. Wenn smturl nicht richtig angegeben wurde, schlägt die Registrierung der Aktualisierungsquelle fehl. Wenn ein falscher Wert für smtctert eingegeben wurde, werden Sie zum Eingeben eines lokalen Pfads zum Zertifikat aufgefordert.

Wenn smtcert nicht festgelegt ist, wird http://FQN/smt.crt verwendet, wobei FQN der Name des SMT-Servers ist.

6.6.2 Konfigurieren eines alternativen Datenservers für supportconfig

Die von supportconfig (weitere Informationen unter Kapitel 2, Erfassen der Systeminformationen für den Support) gesammelten Daten werden standardmäßig an Novell Customer Center gesendet. Es ist auch möglich, einen lokalen Server zum Erfassen dieser Daten einzurichten. Wenn ein solcher Server in Ihrem Netzwerk zur Verfügung steht, müssen Sie dem Client die URL des Servers angeben. Diese Daten müssen beim Bootprompt eingegeben werden.

supporturl

URL des Servers. Die URL hat das Format http://FQN/Pfad/ FQN muss der vollständig qualifizierte Hostname des Servers sein, Pfad muss durch den Speicherort auf dem Server ersetzt werden. Beispiel:

supporturl=http://support.example.com/supportconfig/data/